deutscher Strahlenforscher; Direktor am Institut für Strahlenschutz 1972-1993; Mitglied der Internat. Strahlenschutzkommission (ICRP) 1977-1996
* 17. Mai 1928 Frankfurt/M.
† 3. März 2015
Wirken
Wolfgang Jacobi, ev., wurde 1928 in Frankfurt am Main geboren. Sein Vater Constantin war Chemiker. Nach Besuch des Gymnasiums studierte er von 1946 bis 1951 Physik und Biophysik an der J.W. Goethe-Universität in Frankfurt und promovierte 1953 zum Dr. rer. nat. Nach Abschluss des Studiums ging er als Mitarbeiter an das Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt und wechselte 1957 an das Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung in Berlin, wo er die Leitung der Abteilung Strahlenphysik übernahm. In Berlin habilitierte sich J. 1962 und wurde 1964 apl. Professor an der Technischen Universität (TU) Berlin.
1972 übernahm J. die Leitung des Instituts für Strahlenschutz der Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung m.b.H. in München-Neuherberg. Es war seinerzeit mit rd. 1.600 Forschern und Angestellten das größte wissenschaftliche Zentrum dieser Art in der Bundesrepublik. Gleichzeitig wurde J. auch apl. Prof. an der TU München.
Der weltweite Schock, den der Brand eines Reaktorblocks im sowjetischen Kernkraftwerk Tschernobyl im April 1986 mit seinen Fernwirkungen in ganz Europa und in der Welt auslöste, schärfte auch die Sensibilität der Bevölkerung und setzte bei den Politikern in Europa ein Umdenken in ...